Der Ansatz von „play it forward“ besteht darin, bereits bestehende und in der Zielgruppe etablierte digitale Spiele und Plattformen zu nutzen. Durch die Verwendung bestehender Spiele und Plattformen kann der Fokus auf die Erfahrungen der Teilnehmenden während des Jugendaustausches gelegt werden. Es bietet die Möglichkeit zu ermitteln, welche Spiele und digitalen Plattformen sich für den Jugendaustausch eignen und die Austauschformate unterstützen. Bestehende Games sind zum Beispiel „Unrailed!“ oder „Overcoocked 2“ und eine bestehende Kommunikationsplattform kann beispielsweise „Gathertown“ sein.
Es gibt zahlreiche eigenständige und bereits erfolgreiche Spiele und digitale Plattformen, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile für die Gestaltung eines Jugendaustausches bieten. Um den Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht zu werden, können gezielt Spiele und Plattformen ausgewählt werden, die das Thema des Jugendaustausches und die geplanten Methoden fördern. Zudem bietet dies eine größere Flexibilität, falls sich ein Spiel oder eine Plattform als ungeeignet erweist oder auf dem Markt nicht mehr vorhanden ist.
Die Nutzung bestehender Spiele und Plattformen ermöglicht eine hohe Flexibilität in der Konzeption und Planung des Jugendaustausches und erlaubt es, gezielt auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen. Allerdings muss bei diesem Vorgehen einiges bedacht werden, wie zum Beispiel die Abhängigkeit von kommerziellen Anbietern. Spiele, die nicht mehr rentabel sind, können vom Markt genommen werden, was problematisch ist, falls bereits Konzepte und Methoden für deren Einsatz im Jugendaustausch entwickelt wurden. Diese Abhängigkeit ist vergleichbar mit der von Reise- und Transportdienstleistern im traditionellen Jugendaustausch.
Die eigene Entwicklung von Games ist aufgrund hoher Kosten und Komplexität zu diesem Zeitpunkt nicht praktikabel. Spiele, die Nutzer:innen Freude bereiten, zu entwickeln, erfordert spezialisiertes Fachwissen und einen Aufwand, der im Rahmen eines Innovationsprojektes nicht realisierbar ist. Dies gilt ebenso für die Eigenentwicklung digitaler Plattformen für den Jugendaustausch.
Es ist denkbar, das ein digitaler Jugendaustausch mit Gaming von der Entwicklung eigener Games profitieren kann, dafür müssen aber weitere Erfahrungswerte im Feld gesammelt werden. Insbesondere ist zu klären, welche Anforderungen solche Spiele erfüllen müssen und inwiefern sie Leistungen bieten können, die mit am Markt verfügbaren Spielen nicht realisierbar sind.
Gaming als Methode eines digitalen Jugendaustausches bildet nur einen Teil des Ansatzes:
Neben dem Einsatz von Spielen und interaktiver Plattformen zur Kommunikation bedarf es der weiteren Komponenten der spezifischen Aufgabenstellungen und der Anwendung interkultureller Austauschmethoden. Diese ergänzenden Elemente sind entscheidend, um den Austausch tiefgreifender und bildungsorientierter zu gestalten, indem sie Reflexion, kulturelles Verständnis und soziale Interaktion fördern. So entsteht ein ganzheitliches Programm, das über das reine Spielen hinausgeht und einen nachhaltigen, interkulturellen Dialog ermöglicht. Ein letzter Baustein sind informelle Räume, die von den Teilnehmenden frei gestaltet werden können.
Im folgenden werden die vier Aspekte für einen erfolgreichen Jugendaustausch mit Gaming beschrieben. Diese sind die Gelingensfaktoren des Austausches und sollten immer berücksichtigt werden.
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